Beratung in Erziehungsfragen

Was verstehen wir im Alltag unter Erziehung?

Kurz gesagt: Kinder auf das Leben vorbereiten. Kinder zu erziehen bedeutet, ihnen das mitzugeben, was sie brauchen, um sich in den unterschiedlichsten Situationen des Alltags zurechtzufinden und Herausforderungen zu meistern. Erziehen heißt aber auch, Kinder in die Lage zu versetzen, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen und so ein stabiles Selbstwertgefühl aufzubauen.

Wann beginnt Erziehung?

Die Erziehung eines Kindes beginnt mit der Überlegung, ein Kind in die Welt zu setzen. Sie beginnt mit der Überlegung: „Welche Werte lebe ich?“ - „Was möchte ich meinem Kind mitgeben?“ Erziehung ist nicht gleichzusetzen mit Erziehungsmitteln wie Loben, Schimpfen, Fördern, Ermahnen - Erziehung ist vor allem eine Frage der inneren Haltung und der Art und Weise, wie ich Kinder sehe. Sie hängt auch eng mit der eigenen Erziehung und den eigenen Lebenserfahrungen zusammen.

Wo findet Erziehung statt?

Erziehung ist im Gegensatz zur Sozialisation ein individueller Prozess zwischen Menschen, die in einer dauerhaften Beziehung zueinander stehen. Also zwischen Kindern und ihren Eltern oder anderen engen Bezugspersonen. Diese Beziehung kann auch künstlich durch einen Erziehungsauftrag hergestellt werden - also zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern. Erziehung setzt Vertrauen, Bindung und Resonanzfähigkeit voraus, weshalb sich insbesondere Kinder oft selbst die Personen aussuchen, von denen sie Erziehung annehmen.

Wie gelingt Erziehung?

Die Grundlage für gelingende Erziehung ist vor allem bedingungslose LIEBE - eine Liebe, die unabhängig vom „Wohlverhalten“ ist. Diese Liebe ist getragen von Respekt und Vertrauen in das Kind - auch wenn die Eltern am Ende ihrer Kräfte sind. Diese Unverbrüchlichkeit der Bindung ermöglicht es den Kindern, sich mutig in der Welt auszuprobieren und Wege auch wieder korrigieren zu können, wenn sie sich als Sackgassen des Lebens erweisen.

Darüber hinaus bietet die Perspektive der fünf Säulen der Erziehung (nach Tschöpe-Scheffler), die sich in die Bereiche Liebe, Achtung, Kooperation, Struktur und Förderung gliedern, ein Instrumentarium, mit dem wir den Erziehungsstil und die Beziehungsebene zum Kind genauer betrachten können. Wenn eine oder mehrere Säulen ins Wanken geraten oder gar zusammenbrechen, entsteht Disharmonie/ Schieflage. Hier können wir im Gespräch genau hinschauen und lösungsorientiert arbeiten, um das Beste für Ihr Kind und natürlich für das gesamte Familiensystem zu erreichen.

Neben der Beratung in allen Erziehungsfragen können wir Ihnen wichtige Hinweise auf weitere mögliche Hilfen im Bereich der Förderung geben. Wir vermitteln hier gerne weiter.

,,Eure Kinder sind nicht eure Kinder. (…) Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, und obwohl sie bei euch sind, gehören sie euch nicht. Ihr könnt ihnen eure Liebe geben aber nicht eure Gedanken. Denn sie haben ihre eigenen Gedanken. (…) Ihr seid die Bogen nur von denen eure Kinder wie lebende Pfeile in die Welt fliegen.“

- Khalil Gibran